Keilschieber Katalog

32 Änderungen vorbehalten ENGINEERING SCHIEBERAUSLEGUNG Die Betriebsfestigkeit wird unabhängig von der Betriebsart wie folgt nachgewiesen: 1. Ermitteln der rechnerischen Betriebskraft 2. Ermitteln des rechnerischen Kraftschwerpunktes und Bilden der Ersatzkraft 3. Vergleichen der Ersatzkraft mit zulässiger Kraft Die Betriebskraft wird durch die auf dem Schieber montierten Werkzeuge beim Eingriff in das Blech erzeugt. Bei der Ermittlung der Betriebskräfte werden in folgende Betriebsarten unterschieden: a) Schneiden b) Lochen c) Formen d) Operationen mit zusätzlichem Abstreifer A) SCHNEIDEN Beim Schneiden entsteht die Betriebskraft durch die Überwindung der Scherfestigkeit des bearbeiteten Blechteils. Die Kraft berechnet sich über die Formel: FS = l 3 s 3 t T [1] Schneidlänge [l] und Blechstärke [s] werden aus dem Methodenplan, die Scherfestigkeit [t] aus Werkstofftabellen entnommen. Liegen keine Werte für die Scherfestigkeit vor, so lässt sich diese überschlägig aus der Zugfestigkeit ermitteln. Sie beträgt bei duktilen Werkstoffen zwischen 60 und 90% der Zugfestigkeit. Generell muss für die Schneidkraftermittlung der höchste Wert der möglichen Kennwert-Streubreite des Blechwerkstoffes als Grundlage der Berechnung herangezogen werden, da die Stahlqualitäten innerhalb der angegebenen Streubreite hergestellt und geliefert werden. Damit können die Kennwerte der verarbeiteten Bleche die höchstzulässigen Kennwerte annehmen und dadurch auch die höchstmöglichen Belastungen an den Werkzeugbauteilen anstehen. Zur Beurteilung der Schieber-Standfestigkeit wird der Kraftschwerpunkt der durch den Beschnitt anstehenden Kraft ermittelt und mit dem Kraftdiagramm des gewünschten Schiebers verglichen. Die Ermittlung des Kraftschwerpunktes eines Beschnittes erfolgt über den Linienschwerpunkt der Schneidlinie. Komplexe, freiförmige Schnitte können hierzu in eine hinreichend genau segmentierte Ersatzkontur mit bekannten Segmentschwerpunkten zerlegt werden (siehe Abb. 5)

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