Keilschieber Katalog

40 Änderungen vorbehalten ENGINEERING RÜCKZUGS- UND RÜCKSTELLKRAFT Bedingt durch die Spannungsverhältnisse und daraus resultierende elastische Verformungen im bearbeiteten Blechwerkstoff klemmen Schneide- und Umformkomponenten nach dem Arbeitsvorgang beim Erreichen der UT-Position. Dementsprechend bedarf es einer Abstreifkraft, um die Werkzeuge aus dem Blech in Ausgangsstellung herauszuziehen. Für die Auslegung von Werkzeugen ist eine überschlägige Berechnung der Abstreifkräfte, basierend auf Erfahrungswerten, hinreichend genau. Die Abstreifkraft wird als prozentualer Anteil der Arbeitskraft berechnet. Sie beträgt bei Schneidoperationen: FA = 0,073FT [gültig für offene Schneidkonturen] [18] FA = 0,103FT [gültig für geschlossene Schneidkonturen] [19] Bei Umformoperationen variieren die Abstreifkräfte in höherem Maße. Bei der Ermittlung der Abstreifkräfte bei Umformoperationen sind die Vorschriften der Werkzeughersteller oder -betreiber zu beachten. Schieber verfügen über ein systembedingtes Rückzugsvermögen. Dieses kann zur Überwindung der notwendigen Abstreifkraft genutzt werden. Ist das Rückzugsvermögen des Schiebers höher als die notwendige Abstreifkraft, müssen keine werkzeugbaulichen Maßnahmen ergriffen werden, um die Werkzeugkomponenten in Ausgangsstellung zurückzustellen. Der Schieber kann in diesem Fall direkt durch den Werkzeug-Hauptniederhalter arbeiten. FR > FA [20] Ist das Rückzugsvermögen des Schiebers hingegen kleiner als die werkzeug- bzw. prozessbedingte Abstreifkraft, so müssen bauliche Maßnahmen wie beispielsweise der Einsatz eines Schieberabstreifers vorgesehen werden. FR < FA [21] Die Rückzugskraftangaben aller FIBRO-Schieber beziehen sich auf die Schieberarbeitsrichtung, eine Umrechung ist somit nicht erforderlich. Verharrt ein Oberteilschieber nach der Arbeitsoperation in seiner UT-Stellung, so sind beim Öffnen des Werkzeuges beträchtliche Schäden an Schieber und Werkzeug durch Kollisionen von Werkzeugkomponenten zu erwarten. Verharrt dagegen ein Unterteilschieber nach der Arbeitsoperation in seiner UT-Stellung, so sind für den Fall, dass der Schieber nicht durch den Hauptniederhalter operiert, keine tiefgreifenden Schäden zu erwarten. In der Regel ist es der Werkzeugmechanisierung in diesem Fall nicht möglich, das Bauteil aus dem Werkzeug zu entnehmen, was den Bewegungsablauf der Maschine durch die Mechanisierungssensorik zum Stoppen bringt. Wirken die Werkzeugkomponenten eines Unterteilschiebers ebenfalls durch den Hauptniederhalter, so sind ähnliche Schäden an Schieber und Werkzeug wie bei einem Oberteilschieber zu erwarten. Bitte beachten Sie, dass die mechanischen Rückzugsklammern aus diesem Grund nicht ohne Rücksprache mit FIBRO entfernt werden dürfen.

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